Selbstverteidigung als Trendsportart: Das ist Krav Maga
Krav Maga hört sich exotisch an. Bei dieser Sportart geht es um eine moderne Form der Selbstverteidigung und einen äußerst effektiven Nahkampf. Die Trendsportart wird überall auf der Welt immer beliebter und in zahlreichen Fitnesskursen angeboten. In den folgenden Abschnitten zeigen wir, dass Krav Maga nicht nur im Fitnessbereich vorkommt und wo die Kampfkunst ihren Ursprung hat.
Für wen ist Krav Maga geeignet?
Krav Maga ist ein Sport, der grundsätzlich von jedem erlernt und ausgeführt werden kann, unabhängig von Geschlecht, Alter oder körperlichen Voraussetzungen. Ziel dieser Sportart ist es, entsprechende Techniken zu erlernen, um sich gegen Gewalt effektiv wehren zu können.
Aber auch der reine Fitnessgedanke steht heutzutage im Vordergrund – wie bei allen Kampfsportarten, lässt sich relativ schnell eine gute Kondition aufbauen. Insbesondere in Fitness-Gruppenkursen ist es darüber hinaus interessant, sich mit seinen Trainingskollegen direkt zu vergleichen. Auch Kampfsportbegeisterte können ab sofort ihre Leistung tracken. Mit den ROOQ Sensoren bekommen sie zum Beispiel erstmals Zahlen, Daten und Fakten zu all ihren Sessions.
Was für Regeln gibt es im Krav Maga?
Bei fast allen Kampfkünsten gibt es Wettkämpfe, damit die Sportler ihre Kräfte messen können. Damit es hierbei zu fairen Zweikämpfen kommt, gibt es feststehende Regeln. Im Krav Maga spielen Regeln eine untergeordnete Rolle, genauso wie es in realen Konfliktsituationen keine Regeln gibt, an die sich die Beteiligten halten. Krav Maga richtet sich also nicht an einem Wettkampfgedanken aus.
Es ist nur eine Regel gültig, die im Krav Maga zu jeder Zeit gilt: Verletze dich nicht. Wie auch sonst im Sport, wird auf einen respektvollen Umgang mit Trainingspartnern sehr großen Wert gelegt. Ziel beim Krav Maga ist es, unnötige Gewalt, Verletzungen oder Unfälle zu vermeiden und trotzdem so schnell wie möglich die Kontrolle über den Gegner zu erlangen.
Was ist Krav Maga?
Krav Maga vereint Techniken aus den Bereichen Boxen, Kickboxen, Messerkampf, Stockkampf, Bodenkampf, Aikido, Karate, Judo und Jiu-Jitsu. Übersetzt aus dem Hebräischen bedeutet Krav Maga „Kontaktkampf“, eine Kampfaktivität, die leicht erlernbar und zweckorientiert ist.
Ziel bei dieser körperbetonten Sportart ist es, auf einfache Prinzipien und intuitive Bewegungsabläufe zurückzugreifen, die ein Kämpfer auch unter großem Druck abrufen kann. Die beiden Kernbereiche sind der Nahkampf und die Abwehr von Angriffen eines Gegners. Dabei können Angriffe im Krav Maga unterschiedlichster Art sein: Würgegriffe, Schläge, Tritte, Angriffe mit Messer und Stock und den Angriff der empfindlichen Stellen am Körper des Angreifers – wie die Kehle, die Augen oder auch die Genitalien.
Die Ursprünge von Krav Maga
Krav Maga hat seinen Ursprung in Israel und wurde ursprünglich von Imrich „Imi“ Lichtenfeld (Imi Sde-Or) für die Grenztruppen und Spezialeinheiten entwickelt. Lichtenfeld, der 1910 in Budapest geboren wurde, war als Boxer und Ringer erfolgreich. Er gab sein Wissen und seine Erfahrung im Bereich des Kampfsports weiter: In den 1930er Jahren lehrte Lichtenfeld zum ersten Mal seine Kampfmethode, um die in der Slowakei lebenden Juden gegen antisemitische Übergriffe zu unterstützen.
Nach seiner Zeit bei der britischen Armee durfte er 1942 nach Palästina einreisen. Mit Gründung des Staates Israel im Jahr 1948, kam er als Nahkampfausbilder in die israelische Armee. Als er seine Tätigkeit in der Armee beendete, übernahm Lichtenfeld das militärische Krav Maga für Polizisten und Zivilisten.
Zu Beginn fand die Sportart Krav Maga ihren Einsatz bei den Israeli Defense Forces (IDF), später wurde sie dann für den zivilen Bereich verfeinert. Das Ziel des sogenannte IMI Systems ist es auch heute noch, Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts, Fähigkeiten zur Selbstverteidigung zu vermitteln.
Wo wird Krav Maga eingesetzt?
Bei Rettungsdiensten, der Polizei und im Bereich Security sowie beim Militär wird Krav Maga ausgeübt. Hierbei ist die Sportart rein auf die Selbstverteidigung und den Selbstschutz ausgerichtet. Es gibt im Krav Maga keine Wettkämpfe, keine Traditionen und Rituale. Auch das Training unterscheidet sich von anderen Kampfkünsten, denn der Aspekt der Selbstverteidigung steht im Fokus: Effizienz und Effektivität werden von den Lernenden bei jeder Übungseinheit verinnerlicht, um sich bestmöglich zu schützen.
Ein Schwerpunkt beim Training ist das Kämpfen unter starker körperlicher Anstrengung, was einen Angriff unter extremer Stressbelastung nachstellen soll. Selbst sportliche Übungen zur Kräftigung und für die Ausdauer werden im Krav Maga mit technischen Elementen verbunden, um als Vorbereitung für Selbstverteidigungs-Techniken zu dienen.
Krav Maga ist heute auch im privaten Bereich als Fitnesshobby sehr beliebt und wird weltweit unterrichtet. Es dient zur Selbstverteidigung, zur Deeskalation, zur Stressresistenz und mit Zusatznutzen für die Gesundheit und Fitness. Im Sicherheitsbereich und bei der Polizei liegen die Schwerpunkte der Ausbildung in Deeskalation, Eigenschutz, Einsatztaktik, Personenschutz, Veranstaltungsschutz sowie Abführ- und Kontrolltechniken.